T3 Triathlon Düsseldorf

T3 Triathlon Düsseldorf

Seinen ersten Triathlon (T3-Thriathlon Düsseldorf) absolvierte Christoph in der Westfälischen Landeshauptstadt.
Was dem Frischling dabei durch den Kopf schwirrte, teilt er uns im folgenden Text mit.

Am 26. Juni 2016 fand der T3 Triathlon in Düsseldorf statt.

Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich an einem solchen Wettbewerb teilgenommen.

Schon lange hatte ich mit meiner Teilnahme geliebäugelt. Doch zu schwer war die innerliche Hürde. Fahrrad fahren? Ok, mache ich! Aber Laufen? Ne,
oder?! Schwimmen? Um Gottes willen! Mit der nassen Hose aufs Fahrrad, kein richtiges Polster? Im Leben nicht!

Und vor allem:

Warum denn überhaupt?

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Quelle: Christoph

Ich bin seit Jahren auf dem Fahrrad unterwegs, nehme an RTF Rennen teil. Sogar schon hier und da Laufwettbewerbe, in meiner motiviertesten Phase sogar ein Halbmarathon. Doch immer wieder bringt mich mein Alltag aus dem sportlichen Tritt, zu groß ist die Verlockung, einfach sitzen zu bleiben und noch ein Bierchen zu trinken.

Als ich 30 wurde, war ich gewichtstechnisch auf dem Höhepunkt angelangt. Nächtliche Exzesse gehören zum Alltag eines Vertrieblers und hatten bei mir schon etliche Spuren hinterlassen. Also tauschte ich den Sportwagen gegen ein Fixie. Tuning war schon immer meine Welt. 5kg Rennrad, ein halbes Dutzend Klassikerräder, her damit! Werkzeug von Park Tool, Equipment, Campagnolo Super Record und Lightweight, Assos und Rapha. Kein Thema – nur davon wurde die Murmel nicht kleiner und die Motivation war immer nur von kurzer Dauer.

Erst durch ein paar bekannte Mitglieder vom TRI-Sport Wurzen bin ich schlussendlich zum „echten“ Sport gekommen. Putzen? Fehlanzeige. Stattdessen nach der Ausfahrt noch

ein „kleenes Läufchen“. Sätze wie „You must break your body. Every day“ sind legendär und haben sich eingebrannt. Tipps wie „wenn du vom Fahrrad runterkommst, einfach losrennen, so schnell du kannst. Langsamer wirst du von alleine“ sind immer wieder gut für ein innerliches Kopfschütteln.

Tja, und nun bin ich hier. 2 Wochen Kanaren und Balearen Camps, Online Profi Coach und 10h Sport pro Woche.

5kg leichter, 8% Körperfett weniger, einen Marathon und eine olympische Distanz weiter. Hab Spaß ohne Ende dabei, ein paar sehr gute Freunde dazu gewonnen, große Pläne für die Zukunft.

Meine Begeisterung bleibt meinem Umfeld natürlich nicht verborgen. Meine Freundin ließ sich auch schon ein kleines bisschen anstecken, in der Firma konnte ich ein Sponsoring durchsetzen. Mittlerweile gibt es sogar eine Gruppe aktiver Laufkollegen, was diese Woche ebenfalls in einem gemeinschaftlichen Firmenlauf gipfelte.

Jetzt gings los!

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Quelle: Christoph

Letzten Sonntagmorgen begleitete ich meine Freundin an den Start der Schnupperdistanz. Angesteckt durch meine Euphorie, hat sie sich hierfür angemeldet. Ich war mindestens genauso aufgeregt wie sie, denn schließlich musste ich ein paar Stunden später ja selbst dort ran.

Also holten wir ihre Startunterlagen für den T3 Triathlon Düsseldorf, und sie ging in die Wechselzone um sich vorzubereiten. Nach langem Hin und Her und Hinzuziehen unserer Berater, hat sie sich auf einen Start ohne Neo entschieden. Die Temperatur des Hafenbeckens lag bei 19.2°C, den Rest besorgt
e die Aufregung. Brustschwimmend legte sie die 200m zurück, fuhr souverän die 10km Radstrecke, und auch die 2.5km Laufen danach bereiteten ihr keine Schwierigkeiten. Ich war natürlich sehr stolz auf sie!

Einige Stunden später stand ich dann selbst auf wackligen Beinen in der Wechselzone des T3 Triathlon Düsseldorf. In 10m Entfernung hantierten die beiden Routinies Tobias und Stefan. Ich machte ihnen einfach alles nach und konnte dadurch natürlich später profitieren.

An der Schwimm-Einstiegsstelle

entschieden Stefan und ich uns für einen Platz am Rand des Beckens. Als der Startschuss fiel, war mein Adrenalinpegel auf dem Höhepunkt. Blöderweise hatte ich in dem Moment das mühevoll antrainierte Kraulen vergessen.

Die Kombination aus „Gegen-den-Neo-Ankämpfen“, Boje gucken, Knie und Ellenbogen ausweichen und dann auch noch atmen war einfach zu viel. Nach 10 min hatte ich alles satt und wollte nur noch aus dem Wasser. Mit keiner Silbe dachte ich über ein Fortführen des Wettbewerbs nach. Wie durch ein Wunder stellte sich aber etwas Ruhe im Körper ein, und auch das Kraulen lief wieder. Ich konnte sogar erkennen, dass ich nicht der letzte war, was mich in dem Moment unheimlich motivierte. Die Strömung trieb mich ab, und ein im rechten Winkel auf mich zuschwimmender Mitstreiter verwirrte mich zusätzlich. Aber es näherte sich dem Ende.

Gott sei Dank. Am Ausstieg warteten 2 Helfer, die mich aus dem Wasser hievten. Beine fielen nach unten durch. Tunnelblick. Ohren zu. Treppen hoch, über die Holzbrücke, über den Teppich in die Wechselzone. Wie auch immer mir das gelang, mein Körper und Geist waren in dem Moment völlig entkoppelt.

Dann aufs Rad

Am Ende der Wechselzone gelang mir kein eleganter Sprung aufs Rad. Ich habe heute noch einen blauen Fleck von dem Manöver auf dem rechten Knie. Wütend und angestachelt durch meine nicht zufrieden stellende Schwimmperformance brannte ich mich auf dem Rad aus. Gel rein, trinken, Attacke. Mit dem Messer zwischen den Zähnen ging es auf die mir bestens bekannte Strecke. Hier kenne ich jede Asphaltkante, freute mich diebisch über das zu vorsichtige Anbremsen der Konkurrenz am Brückenende auf nasser Fahrbahn und wusste genau, woher der Wind kommt und wo man aus dem Sattel muss. So konnte ich locker 50 Mann überholen. Auf dem Weg zum Wendepunkt kam mir Tobi in ähnlichem Modus entgegen. Da mit uns auch Staffelstarter auf der Strecke waren, hatte auch er ausreichend Kanonenfutter um sich anzusaugen. Viel zu schnell ging die Radstrecke vorüber. Im Vergleich zum Schwimmen hätte ich die doppelte Strecke locker vertragen können.

Runter vom Rad

rein in die Laufschuhe und rauf auf die 2.5km Strecke die es vier Mal zu laufen galt. Zwischenzeitlich dampfte der Asphalt. Nach dem Regen kommt Sonnenschein. Die schwüle Hitze machte das Laufen unangenehm. Mehrfach konnte ich auf der Laufstrecke mit Stefan abklatschen der sich wie immer gut gelaunt seinen Weg durch die Masse bahnte. Auf der letzten Rille kam ich aus Runde 3 in Runde 4. Meine Füsse schmerzten, kleine Steinchen hatten den Weg in die Schuhe gefunden. Kurz vor Ablauf der 3h-Marke konnte ich endlich die Ziellinie überqueren. Fertig, glücklich, platt, stolz, durstig, aufgeregt.

Tobias arbeitete sich beeindruckend und ein klein wenig überraschend sogar auf den 3. Platz der Gesamtwertung Olympisch vor, 1. AK. Stefan lag zwischen uns.

Richtig angekommen bin ich auch heute noch nicht, viel zu schnell ging alles vorbei. Während ich den Marathon noch Wochen später mit mir rumtrug, war ich bereits 2 Tage später beim Firmenlauf am Start. Plane sogar schon den nächsten Event. Ich bin heiß, es muss weitergehen.

Zurück? Niemals!